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„Von Hörnla und Hörnla und den Zwiebeltretern“

Genussla-Tour 6

 Wander-Tour

Dauer: Halber Tag
Länge: 11 km
Startpunkt: Bamberg „Gabelmann“ (Poseidon-Brunnen am Grünen Markt)
Günstige Startzeiten: Freitag 13 Uhr

Genussla-Stationen:

Tourenverlauf

Wir beginnen unsere Wanderung am Goblmo, dem Treffpunkt aller Bamberger. Diese Brunnen stellt eigentlich den Meeresgott Neptun dar, dessen Dreizack von den Domstädtern als „Gabel“ interpretiert wurde und so dem Bauwerk seinen Namen gab. Der Brunnen selbst stammt aus dem 18. Jahrhundert, um die Bürger der Stadt mit frischem Trinkwasser zu versorgen. Das Geld dafür stammt aus der Erbschaft eines Bamberger Rastherren, der allerdings in Nürnberg verstarb. Die Reichsstädter wollten die Erbschaft nicht herausrücken, weswegen die Bamberger Verwandschaft das Geld für den zu stiftenden Brunnen in einer Salzkrug versteckt nach Hause bringen musste. Für unsere erste Genussla-Station mussten Sie vorher auf jeden Fall telefonieren, denn wir treffen uns mit Ilona Munique, die in unermüdlicher Arbeit den Bambergern ihre Immen zurückgab und -gibt. Je nach Treffpunkt bauen wir Ilona ggfs. in unsere weitere Wanderung mit ein.

Nun geht es erstmal zum „handfesten“ Genuss, wir überqueren den linken Regnitzarm über die Obere Brücke und genießen dabei den Blick auf das Alte Rathaus und Klein Venedig. Beachten Sie dabei auch die Wappen der Bügerschaft und des Bischofs auf dem Rathausturm. Wir gehen geradeaus und biegen dann in die Lugbank ein, wo uns mit der Bäckerei Seel (Lugbank 8) die nächste Genussla-Station erwartet. Bäckermeister Alfred Seel ist weltberühmt für seine Bamberger Hörnla, die manche fälschlicherweise für Croissants halten, hat aber auch spannende Neuerfindungen im Programm wie beispielsweise das Rauchbierbrot, das in Zusammenarbeit mit den Bamberger Brauereien und Mälzereien entstanden ist.

Nun können wir uns frohen Mutes an den ersten der Bamberger Hügel wagen und gehen nach der Bäckerei rechts zum Pfahlplätzchen und dann links und immer geradeaus in die Judenstraße. Von dort zweigen wir rechts in die Eisgrube ab, entdecken das Apfelweibla an einer der Türen (Eisgrube 14) und gehen an der Stephanskirche vorbei. Dies ist die einzige Kirche der Welt, die heute evangelisch ist, aber von einem Papst geweiht wurde. Das war allerdings schon vor über 1.000 Jahren zur Hochzeit der Stadt Bamberg als Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches. Ein Besuch in der Kirche lohnt in jedem Fall, hier finden sich viele weitere Kleinodien und eine echte Königsloge. Hier wohnte der bayerische Kronprinz, spätere König und Vater von Ludwig II. dem Gottesdienst bei.

Wir gehen weiter den Stephansberg hoch, bis wir das Schild der Brauerei Schlenkerla und den Wegweiser zum „Spezikeller“ sehen und ihm nach links folgen. Hier in der Sternwartstraße befindet sich auch der Eingang zu den Bamberger Stollen, die Sie unbedingt einmal besichtigen sollten. In diesen über 600 Jahre alten Kellern reifen heute noch Bamberger Biere – und es gibt eine Menge Geschichte zu bestaunen. Durstige können einen kurzen Zwischenstopp auf dem Spezialkeller (Sternwartstraße 8) einlegen, wir wandern weiter auf dem Milchweg, der in der letzen Kurve der Sternwartstraße abzweigt. Von hier sehen wir auch die Sternwarte und den Planetenweg, beides weitere Sehenswürdigkeiten der Domstadt.

Wir folgen dem Milchweg, bis wir Am Friedrichsbrunnen herauskommen, uns rechts halten und dann links auf den Amselweg einbiegen. Der mündet in der Schellenbergerstraße, die uns zu unserer nächsten Genussla-Station bringt, der Edelobstbrennerei Schilling (Schellenbergerstraße 54A). Hier kann man vieles rund um die Brennkunst und die Sektherstellung lernen. Johann Schilling ist einer der Protagonisten rund um den fränkischen Apfelsekt.

Wir gehen nun die Straße ein Stück zurück bis zur Hohe-Kreuz-Straße, von der die Muldengasse abzweigt, wo wir die nächste Genussla-Station finden, Zimmers Obstgarten (Hohe-Kreuz-Straße 9B). Hier finden Sie einen liebevoll gestalteten Hofladen mit vielen Köstlichkeiten rund um Obst und Gemüse. Besonders angetan haben es uns die Marmeladen und Essige, die auch immer ein schönes Mitbringsel für die Lieben zuhause sind.

Jetzt folgen wir der Hohe-Kreuz-Straße nach links, bis zur Würzburger Straße, über die wir den REWE Markt erreichen. Dort stehen regelmäßig Genussla-Anbieter mit ihren Wagen auf dem Parkplatz, und auch der Markt selbst bietet viele zertifizierte Produkte aus der Region. Wir gehen wieder zurück zur Mündung der Hohe-Kreuz-Straße, gehen aber dann links an der Tankstelle in den Hahnenweg und dann rechts in die Viktor-von-Scheffel-Straße. Die verlassen wir bei der Abzweigung des Rößleinsweges, wo im Winter die Bamberger Kinder gerne Schlittenfahren. Hier eröffnet sich bereits der Blick auf die Altenburg, die wir ein Stück auf dem Altenburger Weg umrunden. Wir biegen dann allerdings links ab und gehen in den Bamberger Ortsteil Wildensorg und unserer nächsten Genussla-Station, dem Bauernlädla Lips (Die Bergner 4). Dort erwartet uns Bio-Bauer Hans-Jürgen Lips mit seiner Frau Maria und seinem Erlebnisbauernhof. Auf über 14 Hektar Land steht allerlei Getier, die Familie baut aber auch Obst und Gemüse an und hält eigene Bienenvölker. Im Vorfeld können Sie mit dem Ehepaar klären, ob es beispielsweise die Gelegenheit zum Beisein bei der Schafschur oder einer Hofführung gibt.

Jetzt ist es Zeit für die Ersteigung der Burg. Wir gehen erst links zur Wildensorger Hauptstraße und dann rechts in die Vögleinsleite, der wir weiter folgen. Unterwegs sehen wir dan Landgasthof Heerlein mit seinem traumhaften Biergarten (Wildensorger Hauptstraße 57), ein guter Platz für einen kulinarischen Zwischenstopp. Die Vögleinsleite wird zum Rinnersteig und führt uns hoch auf die Burg, die wir besichtigen, den Ausblick von Mauern und Turm genießen und eventuell auch hier im Burgbiergarten (Altenburg 1) ein kühles frisches Bierchen genießen.

Hinunter geht es über den Burggraben und den Waldlehrpfad zum Besucherparkplatz, von dem der Rübezahlweg abzweigt. Hier biegen wir nach 100 Metern rechts ab und laufen in den Teufelsgraben, der uns über die Lorbersgasse zur Dr. Remeis-Straße führt, an deren Ende das beliebte Ausflugscafé Villa Remeis steht (St.-Getreu-Straße 13). Hier genießen wir vielleicht einen Kaffee mit einem Stückchen Kuchen oder Torte und lassen den Blick über die Domstadt schweifen.

Weiter geht es den Berg hinab entlang des Bamberger Kreuzweges bis zur Klosteranlage Michaelsberg, in der wir neben dem sehenswerten Fränkischen Brauereiemuseum (Michelsberg 10B) unsere nächste Genussla-Station, den Bamberger Stiftsladen (Michelsberg 10) finden. Die Marke „Bamberger Stiftsgarten“ wurde zur ersten Weinlese im rekultivierten, ehemaligen klösterlichen Weinberg im Jahr 2011 von der Bürgerspitalstiftung Bamberg geschaffen, um in alter Tradition die Trauben vom Michaelsberg als hochwertige Erzeugnisse anbieten zu können. Mittlerweile gibt es aber auch ein Stiftsgartenbier von der Brauerei Schlenkerla und allerlei andere Köstlichkeiten.

Wir gehen weiter innerhalb der Klosteranlage an einem italienischen Restaurant vorbei und dann links hinunter auf den Benediktinerweg. Zuvor können Sie im Restaurant Café Michaelsberg (Michelsberg 10E) noch die feinen Brände der Genussla-Brennerei Zenglein verkosten. Wir folgen dem Panoramaweg am Weingarten vorbei und kommen in der Aufseßstraße heraus, die uns über eine Treppe hinter dem historischen Tor zum Gründhundsbrunnen hinunterführt.

Nun landen wir in der Sandstraße, seit je her einem kulinarischen Herzen der Stadt, die vor allem für ihre Biervielfalt bekannt ist. So sehen wir als erstes die Brauerei Ahörnla (Obere Sandstraße 24), die erst vor kurzem mitten in die denkmalgeschützte Altstadt hineingezaubert wurde. Bei einem Seidla können Sie an den Bildschirmen die spektakuläre Baugeschichte bewundern. Weiter geht’s zu den nächsten Brauereien und Genussla-Stationen, Ambräusianum (Dominikanerstraße 10) und Schlenkerla (Dominikanerstraße 6). Ambros Michael Mahr und seine Familie haben aus einem alten Familienanwesen vor über zehn Jahren ein echtes Bierkleinod geschaffen, in dem nicht nur das Ambiente stimmt, sondern auch legendäre Steak zum Selbergrillen auf dem heißen Stein serviert werden.

Der Schlenkerla-Biergarten liegt auf der ursprünglichen Keimzelle der Domstadt, dem alten Marktplatz im Sand. Genau hier sollten Sie in die Rauchbierkultur eintauchen, am besten mit einer Bamberger Zwiebel, Zwetschgenbames und Gerupftem, dann ist der Himmel nicht weit weg. Nach dieser Stärkung setzen wir unseren Weg fort über die Untere Brücke, bewundern erneut Klein Venedig und kommen über die Austraße ins Bamberger Studentenviertel. Hier empfiehlt sich ein Zwischenstopp auf einen Kaffee bei der Rösterei M.A.G. (Austraße 4), die stellvertretend für viele Röstereien steht, die sich im Bamberger Land niedergelassen haben. Über die Mauthgasse kommen wir zurück zum Gabelmann, wo wir an den Marktständen noch Zeit haben, das „andere“ Bamberger Hörnla zu bewundern, eine historische Kartoffelsorte, die in der Domstadt eine Renaissance erlebt.

Bitte prüfen Sie vor ihrer Tour die Öffnungszeiten der angegebenen Locations. Hier können sich immer kurzfristige Änderungen ergeben. Insbesondere die Genussla-Stationen freuen sich über eine telefonische Voranmeldung, um Ihnen dann auch das gewünschte Erlebnis bieten zu können.